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Dittlmann & Partner | ICC

Wir entwickeln und vernetzen Unternehmen ZWISCHEN Tourismus & Freizeitwirtschaft | Kultur & Kreativwirtschaft | Bildung & Regionalentwicklung

Was uns antreibt, ist die Leidenschaft für kreative Ideen und innovative Produkte. Gute Konzepte sind für uns Teamwork. Darum bündeln wir für unsere Kunden alle Kräfte, vom Kreativen bis zum Wissenschaftler. Unsere kreative Stärke liegt in der Kombination und Vernetzung. Innovationen entstehen an Reibungspunkten ZWISCHEN Menschen, Branchen und Kommunikationsprozessen, in Veränderungsmomenten und auch Krisen. Unternehmen und Einrichtungen, welche sich zukunftsorientiert am Markt behaupten wollen, brauchen den Situationen ständig angepasste Kommunikations- und Vertriebskonzepte.

10/13/2012

Interview mit Andreas Dittlmann zur touristischen Neustrukturierung der Nationalparkregion Bayerischer Wald


13.10.2012 - Quelle: Passauer Neue Presse

Standbeine müssen auch laufen können

Interview mit Projektbegleiter Andreas Dittlmann zur Neustrukturierung der Nationalparkregion
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Andreas Dittlmann.  − F.: privat

Andreas Dittlmann.  − F.: privat

 Neuschönau. Der Tourismus im der Nationalparkregion soll neu strukturiert werden. Am 16.Oktober findet in Zwiesel eine Expertentagung statt, ehe am 25.Oktober in Spiegelau dann die Ergebnisse in großem Rahmen vorgestellt werden. "Wohin geht die Reise?", wollte der Grafenauer Anzeiger von Andreas Dittlmann, vom Projekt begleitenden Büro Dittlmann & Partner aus Waldkirchen wissen.
Der Tourismus in der Nationalparkregion soll neu strukturiert werden. Was ist der Grund?
Mit der Marketingoffensive Bayerischer Wald wurde bereits ein Umstrukturierungsprozess gestartet, der zu einer positiven Entwicklung in der übergeordneten Gesamtdestination geführt hat. Bis 2009 sind die Übernachtungszahlen zurück gegangen. 2010 waren sie stabil und 2011 verzeichnete der Bayerische Wald mit drei Prozent den ersten Anstieg dieser Zahl seit dem Jahr 2000. Ein weiterer Anstieg ist dann erreichbar, wenn auch in den Teilregionen entsprechende Anstrengungen unternommen werden.
In eine Nationalparkregion, aber in zwei Richtungen? Wo führt die Diskussion um die Neustrukturierung des Tourismus hin?  − Foto: Haydn

In eine Nationalparkregion, aber in zwei Richtungen? Wo führt die Diskussion um die Neustrukturierung des Tourismus hin?  − Foto: Haydn

 Vergleicht man die Übernachtungszahlen der Nationalparkgemeinden, wird dieser Handlungsbedarf sehr deutlich: 2011 wurden knapp über eine Million Übernachtungen gezählt. 2006 waren es noch 1,2 Mio. Da sollten wir uns nicht von dem Anstieg im Jahr 2011 blenden lassen. Um diesen Positivtrend zu verstetigen, ist sehr viel Arbeit nötig.
Welchen Ausweg gibt es aus dem Dilemma? Woran hapert es?
Die Region muss sich als gemeinsames Unternehmen sehen. Darin liegt der Ausweg. In jedem Unternehmen müssen drei Dinge optimal zusammenpassen: Das Wichtigste sind die Produkte und Angebote für die Kunden. Für Kunden, die wir haben wollen. Dann eine funktionale Vermarktung dieser und drittens eine hohe Qualität im Service. Das Zusammenspiel muss gut organisiert sein.
 Mit der konsequenten Umsetzung der Markenstrategie "Bayerischer Wald" wurde bereits eine wichtige Weichenstellung vorgenommen. Aber was soll der Tourismusverband vermarkten, wenn es zu wenig attraktive und zielgruppenorientiert entwickelte Erlebnisangebote gibt? Es muss gelingen, dass solche marktfähigen Angebote (wie z.B. der Anziehungspunkt Baumwipfelpfad) immer wieder weiterentwickelt werden können und neue entstehen.
Wie kann die Schaffung einer Identität stiftenden Marke aussehen? Welche schweben Ihnen vor?
An der Dachmarke Bayerischer Wald wird im Rahmen des Projektes nichts gerüttelt und auch keine Konkurrenz-Marke aufgebaut – möglich ist aber ohne Zweifel eine Submarke – wenn das als Teilergebnis des Projektes von den Mitwirkenden so gewollt ist.
 Der Nationalpark gibt ein wunderbares Rahmenthema für die Region vor: die einzigartigen Naturerlebnisse, die anderswo so nicht gefunden werden können. Mit dem Baumwipfelpfad, den Wildniswanderungen und vereinzelten Arrangements zum Beispiel für Mountainbiker sind auch schon gute Ansätze vorhanden, den Gast in den Bann zu ziehen. Spannend wird’s, wenn sich diese Angebote auch vernetzen und die Betten der Betriebe füllen. Dafür braucht es eine Gesamtstrategie, die wir in den nächsten Monaten gemeinsam mit allen Partnern entwickeln werden. Dem zu Grunde liegt die Erkenntnis, dass eine wahrgenommene Identität immer vom Blickwinkel abhängt: Der Gast identifiziert innerhalb der Marke Bayerischer Wald die Nationalparkregion schon heute ganz von selbst als Submarke. Auch wenn er aktuell noch viele Fragezeichen dahinter setzt. Die eigenen Betriebe und Orte der Region tun sich da noch um einiges schwerer.
 Die Nationalparkregion kann damit Vorreiter für andere Teilregionen des Bayerischen Waldes werden. Der Arber, das Ilzer Land oder das Donautal können ja ähnliche Erlebniswelten schaffen.
 Zuvorderst braucht es aber eine gute Organisation. Und die aktuelle Struktur spricht nicht dafür, die geeigneten Rahmenbedingungen dafür vorzuhalten.
Der Tourismus ist eines der wichtigsten Standbeine unserer Region. Wo hakt es?
Dass Standbeine nicht automatisch auch laufen können! Standbeine, also Beine, die nur stehen, tun sich schwer, wenn sie vom Lusen übern Rachel zum Falkenstein rüber wollen. So wie das die Gäste tun.
 Dabei fehlt es aber keinesfalls an der Bereitschaft. Wir haben uns die Arbeit der Touristiker und Betriebe in den Orten genau angeschaut. Bemerkenswert ist, dass alle die Prioritäten ihres täglichen Tuns anders setzen würden − wenn sie könnten. Der Alltag holt sie ein und kein Einziger kommt dazu, sich zum Beispiel regelmäßig um verkaufbare Produktangebote Gedanken zu machen.
 Die Region kann sich dieses Nebeneinander angesichts der touristischen Marktentwicklung aber nicht auf Dauer leisten. Die prioritär wichtigen Aufgaben müssen dringend angepackt werden. Hierfür sollten die zur Verfügung stehenden Mittel, finanziell wie personell, so effizient wie möglich eingesetzt werden.
Minister Brunner präferiert ja eine Zusammenlegung der Zweckverbände Zwieseler Winkel und Zweckverband Nationalparkgemeinden: Was halten Sie von der Idee. Ist sie machbar? Und wenn ja, wo liegen die Vorteile?
Der Sinn von Zweckverbänden steckt ja schon im Wort: Sie sind ein Zweck bezogener Zusammenschluss. Wenn wir den Zweck der beiden angesprochenen Verbände vergleichen, gibt es schon eine hohe Deckungsgleichung. Deshalb werden wir auch dieses Thema auf den Prüfstand stellen. Gäste sehen die Landkreisgrenzen ohnehin nicht. Wie eine neue Struktur aussehen kann, ist vor allem davon abhängig, welche Ziele verfolgt werden. Und darüber müssen sich die Mitgliedsgemeinden, aber auch die Betriebe der Nationalparkregion ernsthaft unterhalten.
Es macht sicherlich Sinn, nicht sofort eine nächste Rechtsform zu suchen, in eine neue Organisation zu schlüpfen und sich für die Ewigkeit sicher zu fühlen. Eine passende Struktur kann auch komplex sein und sich in zwei Jahren nochmal weiterentwickeln. Das müssen Gäste ja auch nicht kommuniziert bekommen. Wichtig dabei ist: Das Bild nach Außen muss ein klar erkennbares Profil wiedergeben.
Gehen wir einen Schritt weiter. Lassen Sie uns Visionen entwickeln. Landrat Adam hat schon des öfteren angedeutet, den Tourismus − die Vermarktung − am Landratsamt zentralisieren zu wollen. Ist die Zeit dafür schon reif?
So wie mir Landrat Adam seine Pläne geschildert hat, ist es nicht seine Absicht, den Tourismus im Landratsamt zu zentralisieren. Im Gegenteil: Seine Vision ist eine deregulierte, innovationsfördernde Institution an der Schnittstelle zwischen Tourismus und Wirtschaft. Orte, sowie verschiedene Betriebe, sollen an einer solchen Firma beteiligt werden. Er hat, wie auch sein Kollege Lankl, einen professionellen Zugang zur Tourismusarbeit und sieht die touristischen Aufgaben durchaus differenziert. Demnach ist die Frage zu klären, welche Aufgaben letztendlich in welcher Organisationseinheit am Sinnvollsten erledigt werden können. Beide Landräte sehen es positiv, dass sich thematische Angebotseinheiten bilden. Die Nationalparkregion ist eine solche Einheit und kann sich im Portfolio neben einem Arberland durchaus mit eigenen Angeboten profilieren.
Sollte das umgesetzt werden, heißt es dann nicht klotzen statt kleckern? Will heißen, man braucht das nötige Personal − sowohl quantitativ als auch qualitativ?
Für professionelle Tourismusarbeit braucht es wie in jedem Unternehmen auch unterschiedliche Spezialisten. Manche braucht man täglich. Manche nur ab und zu. Es hängt eben davon ab, welche Ziele erreicht werden sollen. Insgesamt stehen in der Nationalparkregion über 50 Personen für die touristische Arbeit zur Verfügung. Innerhalb einer koordiniert arbeitenden Gesamtstruktur lässt sich damit schon was bewegen.
Noch einen Schritt weiter: Glauben Sie dass irgendwann die beiden Landkreise FRG und REG touristisch gemeinsam unter einer gemeinsamen Dachmarke arbeiten?Das tun sie bereits! Touristische Dachmarke ist nämlich der Bayerische Wald. Und das ist auch sinnvoll. Den Gast interessieren Landkreisgrenzen einen feuchten Kehricht. Was fehlt, sind touristische, thematisch orientiert gestaltete Destinationen. In einer gemeinsamen Nationalparkregion kann eine solche Themendestination gestaltet werden. Damit lassen sich neue Gäste ansprechen und Stammgäste binden. Hierzu sind unter anderem noch folgende Fragen zu beantworten: Wo beginnt die Nationalparkregion, wo hört sie auf? Was ist typisch Nationalpark, was ist tabu? Schneeschuhwandern oder auch Downhill-Fahren?
Andere Regionen haben sich bereits neu aufgestellt. Am 16. Oktober haben wir Vertreter aus drei solcher Tourismusgebiete eingeladen, um von ihren Erfahrungen zu berichten: Der Hochschwarzwald, das Tegernseer Tal sowie Innsbruck ( Tourismus in Tirol) erzählen über ihre jeweilige Entwicklung. Eine Woche später, am 25. Oktober, sind in Spiegelau die Vertreter aus den Gemeinderäten, die Ortstouristiker, Betriebe und Verbände eingeladen, eigene Ziele zu formulieren. Damit wird die Basis gelegt für die Erarbeitung von drei Modelllösungen, wovon eine im Verlauf der nächsten Monate realisiert werden wird.
Das Interview führte Andreas Nigl.
um 08:49 0 Kommentare
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6/14/2012

Szenarien und zwei Tore beim Hotelnachfolger-Stammtisch


Zum Hotelnachfolge-Stammtisch in München lieferte gestern das Café Ruffini leckeren italienischen Wein und Mario Gomez die Tore im Gruppenspiel gegen Holland. Im Mittelpunkt stand jedoch die Frage, wie Szenarien eigentlich gemacht werden.
     Hier einige Punkte, die in der Runde gestern besonders wichtig waren:
    • Die erste Phase der Szenario-Arbeit ist entscheidend. In der wird nämlich definiert, worum es geht und was das Ziel der Auseinandersetzung mit Zukunftsvarianten ist. Nur mit diesem Kompass kommt das Szenario-Team sicher durch den Dschungel von Varianten und Details.
    • Meinungsverschiedenheiten im Szenario-Team machen es erst möglich, vielfältige Wege in die Zukunft wahrzunehmen. Andererseits: Wenn jeder nur auf der eigenen Meinung beharrt, kommt der Prozess ins Stocken. Da hilft nur gute Moderation und eventuell der Einsatz diskussions-freier Befragungsformulare.
    • Ein Szenario ist in der Regel in einem Abstand von 10, 20 und mehr Jahren angesiedelt. Das ist für Entscheidungen mit Langfristwirkung einfach nötig. Auch bei mittelfristigen Fragen hilft ein großer Zeitabstand, sich mental von der Gegenwart zu lösen. Doch keine Sorge: Wenn die Szenarien fertig sind, stehen Gegenwart und unmittelbare Zukunft im Mittelpunkt. Denn dann erarbeitet das Team, welche Zwischenschritte in mögliche Zukünfte führen.
Ein besonderes Dankeschön geht an die Stammtisch-BesucherInnen, die trotz Fußball-Europameisterschaft nach Neuhausen gekommen sind und ihre Erfahrungen geteilt haben!

Mehr zum Thema:
  • Eine Einführung in den Szenario-Prozess gab es auch beim tourism go green Camp 2011. Hier die Folien dazu.
  • Occupy Tourism ist einer der aktuellen Trends, den wir besprochen haben. Hier eine Beschreibung.
  •  
                        Dieser Blogbeitrag ist auch auf www.zukunftsfitness.net erschienen.
um 15:14 0 Kommentare
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3/23/2012

Von Generation zu Generation im Hotel: „Zusammen schaffen wir Vielfalt und Geborgenheit für unsere Gäste“

Dieter und Gregor Kunzmann haben den Generationenübergang perfekt gemeistert. Der Junior leitet das gemeinsame Hotel, der Senior kann etwas mehr Freizeit genießen. 

Kurhotel war früher. Heute erstrahlt das Kunzmann´s nicht nur architektonisch in neuen Farben. Auch die beiden Hotelchefs, Vater und Sohn, machen das Haus interessant. Ein Gespräch über Vertrauen, Loslassen-Können und das Sowohl-als-Auch. 



Tritt der Sohn in die Fußstapfen des Vaters, geht das häufig schief. Mal ist es der falsche Zeitpunkt, mal sind die Fußstapfen zu groß. Wie ist es zusammen in einer Vater-Sohn-Konstellation ein Hotel zu führen? Prallen da nicht manchmal unterschiedliche Meinungen und Ansichten aufeinander?
GREGOR KUNZMANN: Oh ja, aber ich denke, dass wir uns ganz gut zusammengerauft haben und erkannt haben, wo die Stärken des anderen liegen und diese auch nutzen.

Ich bin sehr dankbar, meinen Vater als Unterstützung zu haben und auch wenn es nicht immer einfach ist, versuche ich auch aus seinen Erfahrungen zu lernen.
DIETER KUNZMANN: Zu allererst bin ich sehr stolz, dass mein Sohn in meine Fußstapfen getreten ist und unseren langjährigen Familienbetrieb und die Tradition weiterführt. Trotz mancher unterschiedlichen Meinungen und Ansichten gibt es immer einen gemeinsamen Weg.
Auch ich hatte damals vergleichbare Meinungsverschiedenheiten mit meinem Vater, an die ich mich in der letzten Zeit sehr oft erinnerte. (grinst)

Was bereitet Ihnen an ihrer Arbeit in einem Hotel am meisten Freude?
GREGOR KUNZMANN: Zu erleben wie das neue Kunzmann’s jeden Tag mehr zu meinem „Baby“ wird und zu sehen, welche Euphorie und positives Feedback von Seiten unserer Gäste und den Mitarbeitern zurückkommt.
DIETER KUNZMANN: Die Vielzahl an neuen begeisterten Gästen und zu sehen wie auch unsere langjährigen Stammgäste die Veränderungen so positiv aufnehmen. Das erfordert Fingerspitzengefühl aber macht tatsächlich Freude.

Worin bestanden die Hauptänderungen bei der Renovierung?
GREGOR KUNZMANN: Hauptaugenmerk wurde auf die Komplettsanierung unserer damaligen Badeabteilung, hin zur 1.000 qm großen Wellness-Oase gelegt. Zudem die Renovierung eines Großteils der Gästezimmer und die Errichtung der neuen Suiten.

Haben Sie bereits einen Lieblingsort oder Rückzugspunkt im Hotel gefunden?
GREGOR KUNZMANN: Das Highlight bei jeder Hausführung ist natürlich unser neuer SPA-Bereich. Wenn ich allerdings mal wieder in mich gehe, dann findet man mich oft auf dem Dach des Hauses. Von dort aus kann man bei toller Aussicht mal wieder so richtig tief durchatmen und neue Energie schöpfen. 

Sie wollten nie Feuerwehrmann werden? Oder Arzt? Oder Rennfahrer?
GREGOR KUNZMANN: Nein! Diese Frage hat sich mir tatsächlich nie gestellt. Irgendwie war immer klar, dass ich mal ins elterliche Geschäft einsteige. So wie es meinem Vater damals klar war. Erzähl mal, wie es bei dir war. 
DIETER KUNZMANN: Da gibt es viel zu erzählen. Nach Besuch der Handelsschule war ich zur Ausbildung an der Uni-Klinik in Würzburg und erlernte dort den Beruf des staatl. geprüften Masseurs und med. Bademeisters. Schon dort entwarf ich Pläne für ein neues größeres Kunzmann’s mit Hallenbad, großer med. Badeabteilung und neuen Zimmern. In den Jahren 1971/77/84/88 wurde immer wieder gebaut, umgebaut, renoviert und 2011 das aktuelle Kunzmann’s vollendet. Deshalb freue ich mich umso mehr, dass mein Sohn Freude daran gefunden hat, Gastgeber zu sein. Wir haben ihn trotzdem erst einmal in größere Betriebe gehen lassen, damit er schauen kann, ob diese Art des Arbeitens auch wirklich etwas für ihn ist.

Die Art abhängig beschäftigt zu sein, war aber nicht Ihr Ziel?
GREGOR KUNZMANN: Nun ja, das hatte natürlich schon Vorzüge. Nach meiner Ausbildung zum Hotelkaufmann in Bad Kissingen war ich erst mal in einem kleinen Familienhotel in Spanien (Roses – Costa Brava). Nach einer Sommersaison an der Bar und im Restaurant, ging es von der Sonne in den Schnee, nach Oberstaufen und anschließend Bad Gastein. Hier arbeitete ich im Front-Office-Bereich, bevor ich anschließend ein Sales-Trainee im Maritim Hotel Frankfurt absolvierte. Nach diesem Trainee blieb ich dem Maritim noch für ein weiteres Jahr treu. Meinen Ausbilder und die Hotelmeisterprüfung machte ich im Anschluss in Bad Reichenhall auf der Steigenberger Hotelfachschule.

Die letzten 3 ½ Jahre war ich in München. Hier durchlebte ich die bislang schönste Zeit in meiner beruflichen Laufbahn. Die Eröffnung des Rocco Forte The Charles Hotels. Nach zwei tollen Jahren als Sales Manager im The Charles und vielen spannenden Begegnungen nahm ich die Herausforderung einer weiteren Hoteleröffnung an. Das Design Hotel „Louis“ direkt am Viktualienmarkt. Hier war ich als Director of Sales für die beiden Hotels „Louis“ und „Cortiina“, sowie die weiteren Restaurationen der Kull & Weinzierl Gruppe verantwortlich.
Aber ich wusste schon während dieser Zeit: Auf Dauer ist das Angestelltenverhältnis einfach nichts für mich. Im Februar 2011 kehrte ich zurück in meine Heimat. Ich wollte mit eigenem Geld arbeiten, die Verantwortung dafür übernehmen. Das reizte mich. Ich wollte selbständig sein. Und unabhängig. 

Kann man das nicht auch in solchen Unternehmen?
GREGOR KUNZMANN: Bestimmt bis zu einem gewissen Grad. Wenn man die Hierarchien akzeptiert. Ich habe erlebt, wie schwierig es ist, kreativ zu arbeiten. Aber auch: Wie stur an Zielvorgaben festgehalten wird. Das war nichts für mich. Ich hatte eine Alternative in der Hinterhand. 

In Bad Bocklet ist alles besser?
GREGOR KUNZMANN: Besser ist die Welt auch hier nicht automatisch. Aber ich habe mehr Gestaltungsmöglichkeiten und kann auf die Wünsche meiner Gäste sofort eingehen. Der Ort ist überschaubar und mich trägt unsere Philosophie des Sowohl-Als-Auch.

85 Jahre Kunzmann? Gibt es Dinge, die immer gleich geblieben sind?
GREGOR KUNZMANN: Ich glaube schon, dass wir eine herzliche und familiäre Atmosphäre in unserem Haus schaffen. Unsere Mitarbeiter strahlen das täglich aus – und wir hoffentlich auch. (lacht)

Was macht in Ihren Augen das Kunzmann’s zu etwas besonderem? 
DIETER KUNZMANN: Unsere traumhafte Lage am Fuße der Rhön mit einem wunderbaren Blick auf die weitläufigen Saaleauen. Das prägt sicherlich auch unsere Atmosphäre, von der Gregor schon erzählt hat. Daneben ist es unsere Philosophie des Sowohl-Als-Auch. Menschen sind unterschiedlich. Wenn Sie mich fragen, ist der Mensch gut oder schlecht, dann würde ich auch erst einmal sagen, der Mensch ist gut. Allerdings wird es einfach schwer gemacht, daran zu glauben. Nehmen Sie die Politik. Es wird gelogen, was das Zeug hält. Andererseits wird erwartet, dass die Jungen die Zukunft sichern. Aber wie soll das gehen, wenn man alle in einen Topf wirft und sagt, alle sind schlecht und betrügen. Dann traut sich keiner mehr etwas zu. Nein, ich muss vertrauen können. 

Was sind nun die tragenden Säulen des Kunzmann’s und was möchte es damit für seine Gäste darstellen/verkörpern?
GREGOR KUNZMANN: Die tragenden Säulen des Kunzmann’s waren immer schon Gesundheit und Erholung, gepaart mit regionaler und frischer Gastronomie, einer wunderbaren Umgebung und Natur, sowie einem herzlichen und familiären Miteinander der Mitarbeiter und Gäste.

„Sowohl als auch“ ist Gesundheit in einer modernen Form. Dafür haben wir die klassischen Angebote auch durch die traditionelle chinesischen Medizin erweitert.

Die TCM zielt auf Ausgewogenheit ab. Entspannung braucht Spannung, Konzentration braucht Träume, Sinn braucht Unsinn. Das klingt ganz und gar nicht langweilig. Wie erholen Sie sich von der Arbeit?
GREGOR KUNZMANN: Entspannung finde ich bei Spaziergängen in der wunderbar angrenzende Natur der bayerischen Rhön, zudem besuche ich leidenschaftlich gerne andere Hotels und Restaurants und lasse mir hier mit Freunden eine gute Flasche Wein und gutes Essen schmecken. Den sportlichen Ausgleich finde ich aktuell auf den benachbarten Golfplätzen oder bei einer Runde auf dem Fahrrad.
DIETER KUNZMANN: Seit vielen Jahren fahre ich zu meinem Freunden in die Lausitz zur Jagd, genieße dort die Ruhe und Natur in einem Häuschen versteckt im Wald am See und abends am Lagerfeuer. 

Was ist Ihr Geheimtipp für Ihre Gäste? Was sollten diese in Ihrem Hotel keinesfalls verpassen?
GREGOR KUNZMANN: Ein romantisches Bad für Zwei in unseren Paarwanne Rendezvous, dazu ein Glas eisgekühlter Prosecco und anschließend „Honey-Moon“ 2 Std. exklusiv den Spa-Bereich genießen.
DIETER KUNZMANN: Die große Auswahl an fränkischen Weinen, Wildgerichte aus heimischen Wäldern und eine frische Rhönforelle!

das Interview führte Andreas Dittlmann
um 09:08 0 Kommentare
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3/20/2012

Occupy Tourism


Occupy Tourism

Occupy Tourism - ein Trend, der die klassische Wertschöpfungskette der Touristik durcheinanderbringt
Einen der Trends, die wir imTrendworkshop Deutschlandtourismusvorstellen, haben wir Occupy Tourism genannt. Denn wie bei Occupy Wall Street werden gewohnte Muster der Wertschöpfung in Frage gestellt, soziale Netzwerke spielen eine Vermittlerrolle und Vertrauen ist ein zentrales Thema.

  • Worum geht es?
    Couchsurfing wird zu einer echten Alternative für Hotels und Ferienwohnungen, insbesondere bei Kurztrips und Städtereisen. Dabei werden Schlafplätze von Privatpersonen gemietet. Das kann die Couch im Keller oder eine komplett eingerichtete Wohnung sein. Bevor es dazu kommt, beschnuppern sich Gast und Gastgeber in einem sozialen Netzwerk. Airbnb, der weltweit führende kommerzielle Anbieter einer solchen Community, hat gerade ein Büro in Hamburg eröffnet. Laut Airbnb stieg die Anzahl der gebuchten Übernachtungen in Deutschland im vergangenen Jahr um mehr als 700 Prozent im Vergleich zu 2010. Mehr als 10.000 Privatunterkünfte stehen allein in Deutschland zur Auswahl und Gastgeber haben 4 Millionen EUR eingenommen. Tendenz steigend. Mit 9flats.com,wimdu.de und einer Reihe kleinerer Startups tummeln sich weitere Anbieter im Markt.
  • Was steckt dahinter?
    Verschiedene Entwicklungen befeuern den Trend. Die Bereitschaft zu Teilen – wie beim Carsharing – ist eine davon. Der Vormarsch sozialer Netzwerke, in denen sich Gleichgesinnte finden, eine weitere. Natürlich spielt auch Sparen eine Rolle: Eine Privat-Übernachtung ist preiswerter als eine vergleichbare Hotelübernachtung. Dazu kommt der Wunsch nach Nähe zu Einheimischen, man möchte die Stadt nicht aus der üblichen Touristenperspektive erleben. Ein Standard-Hotelzimmer gibt als Geschichte, die ich später erzählen kann, weit weniger her.
  • Wer macht sowas?
    Leute mit einem individualisierten Lebensstil, zu dem Offenheit, Neugier und das Internet gehören. Das können Studierende ebenso wie Topverdiener sein. Preislich sind von kostenlosen Schlafplätzen (über das Original Couchsurfing) bis zu extravaganten Villen für mehrere Hundert Euro pro Nacht keine Grenzen gesetzt.
  •  Für wen ist Occupy Tourism eine Herausforderung?
    Hotels, Ferienwohnungen und Vermittlungsplattformen dafür. Umsatzmäßig wird das momentan kaum spürbar sein. Doch gut vernetzte Trendsetter definieren, was eine Übernachtung leisten soll. Nämlich Einrichtung mit Charakter, persönliche Begegnungen, ungewöhnliche Einblicke. An diesem Anspruch werden auch Hotels gemessen. Occupy Tourism betrifft auch Restaurants und Veranstalter, die sich ebenfalls privaten Alternativen gegenübersehen. Für Reisebüros ist der Trend nichts Neues mehr, dass sie vom Internet verdrängt werden, zeigt die aktuelle FUR-Reiseanalyse.
  • Welche Chancen bietet der Trend?
    Hotels nähern sich mit individuell eingerichteten Zimmern einem echten Zuhause an. Sie können Gästen die Möglichkeit geben, an einer Tafel gemeinsam zu essen oder gar selbst zu kochen. Tolle Beispiele dafür gibt es schon. Eine andere Idee wäre, mit Wohnungsvemittlern zu kooperieren: Die Wohnung kommt von Privatleuten, der herausragende Service vom Hotel. Wir werden in nächster Zeit mit Sicherheit einige Innovationen in diesem Bereich sehen.
Noch mehr Fallbeispiele und Impulse zu Occupy Tourism gibt es im Trendworkshopam 23. April 2012 in München! 
Autorin: Ines Seidl
um 17:30 0 Kommentare
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Labels: innovationsprozess, Training, trends

3/12/2012

Wohin geht die Reise? Deutschlandtourismus der Zukunft

Trotz aller Hiobsbotschaften fahren die Deutschen stur in Urlaub,“ so drückte es Prof. Martin Lohmann aus, der am Mittwoch auf der ITB die FUR-Reiseanalyse mit präsentierte. Während anderen Tourismusregionen wegen Unruhen und Naturkatastrophen die Urlauber wegbleiben, kann sich das deutsche Gastgewerbe auf stabilen Zustrom verlassen, vor allem von den Einheimischen selbst. Kann sich der Deutschlandtourismus also in den nächsten Jahren zurücklehnen?
Dazu zwei Szenarien:
Preis-Szenario
Preis-Szenario
1) Familie Müller fährt in ein Landhotel, nur 200 km weit. Bei den Benzinpreisen ist das vernünftiger. Die Kinder werden den See und die Kuhweiden sicher mögen.Irgendwo muss man ja hin und dieses Hotel ist wirklich preiswert! Auch nächstes Jahr wird die Familie günstig in Deutschland verreisen. Und dann, ja, dann endlich soll es wieder einen richtigen Urlaub geben, eine Woche Provence, das ist das Ziel!
Erlebnis-Szenario
Erlebnis-Szenario
2) Familie Müller fährt in ein Landhotel, nur 200 km weit, ein Geheimtipp. Herr Müller
wird dort einen Angelkurs belegen, während Frau Müller am See meditiert. In der Hotelküche Fischgerichte zubereiten, das wollen sie sogar gemeinsam machen. Währenddessen sind die Kinder mit Paddelbooten unterwegs. Abends wird am Lagerfeuer in großer Runde gegrillt. Alle können es kaum erwarten!
In welchem Szenario würden Sie lieber mitspielen? Ich behaupte, dass Hotels und Veranstalter selbst beeinflussen, in welcher Zukunft sie Gäste empfangen.Klar, es gibt Entwicklungen, die liegen außerhalb der Einflusszone eines Anbieters – so wie Kaufkraftentwicklung oder Klimaveränderung. Doch nur wer es verpasst, innovativ auf ein verändertes Umfeld und neue Bedürfnisse einzugehen, wird zu einem Standardprodukt im unteren Preissegment, wie in Szenario 1.
Trends wie Entschleunigung, Selbermachen und Öko-lokal bieten jede Menge Chancen, um Gäste ins Schwärmen zu bringen. Genau um diese Chancen geht es am 23.April 2012 beim Trendworkshop Deutschlandtourismus. Gemeinsam mit der Akademie für Tourismusinnovationen führen wir in einem strukturierten Prozess von den Trends zu konkreten Ideen. Denn die Trends zu kennen, reicht nicht.
Weitere Informationen zum Trendworkshop von ICC finden Sie hier.
um 19:51 0 Kommentare
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Labels: tourismusentwicklung, tourismusinnovation, Training, trends
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